Über Mich

„Meine Güte, nun lass mir mal eine Pause!“, schnaufte meine Tante Ellen angeblich, wenn ich sie bei Besuchen mit der Aufforderung „vorlesen“ über Stunden belagert hatte. 

Seit ich denken kann gehören Bücher zu meinem Leben. Der ganze Stolz meiner Kindergartenzeit galt einem Schuhkarton voller Pixiebücher, in den ich jedes neue Werk gewissenhaft einsortierte. Die Familie versorgte mich großzügig mit ihnen und reichlich anderer Kinderliteratur. Meine Kindheit ist fest verbunden mit der kleinen Hexe, dem kleinen, dicken Ritter, Hotzenplotz und zig andere Helden. Ich liebte sie!
Meine geduldige Familie freute sich mit mir über den Erwerb der Lesefähigkeit, verschaffte sie ihnen doch erhebliche Freizeit und die Chance auf ungestörte Gespräche. Wider Erwarten wirkte sich die Liebe zu Geschichten zunächst wenig überzeugend auf die Deutschnote aus. Diktate, Grammatik, Groß- und Kleinschreibung, … Zeichensetzung!!! Wir mochten uns nicht besonders. Das änderte sich, als in Klasse 9 endlich Literatur eine Rolle spielte. Unvergessen die Literatur AG, die mich davon überzeugte, Schule kann Spaß machen.
Über viele Jahre blieb ich eine Lesende. Eine ausschließlich Lesende, sieht man von einer Lyrikphase in Jugendtagen und beruflich notwendigen Sachtexten ab. Aufforderungen doch mal was zu schreiben begegnete ich mit einem „ich trage keine Geschichten in mir“. War auch so. Bis neulich.
Neulich, genau 2011, war es, als hätten sich die Buchstaben und Wörter, die ich mir im Laufe des Lebens einverleibt hatte, verabredet, neu formatiert zurück in die Welt zu wollen. Eine Art Recycling? Möglich.
Schon bald stellte ich zwei Dinge fest:
Schreiben ist ein Mordsspaß
und
Je mehr man schreibt, desto mehr sprudelt es.
Dabei gibt es viel zu lernen. Schreiben ist auch Handwerk und Handwerk muss man lernen. Übung tat Not. So entstanden – und entstehen – Fingerübungen, Kurzgeschichten, oder auch nur Episoden und Momentaufnahmen. Inzwischen arbeite ich (ernsthaft) an einem Romanprojekt, dem zweiten um genau zu sein. Das erste liegt auf Eis und wartet auf eine Recherchereise nach Afrika, die leider noch etwas warten muss. Zur Entspannung, weiteren Übung, um mich vor der Arbeit zu drücken, weil Ideen festgehalten werden müssen, zur Lockerung, aus Übermut, als Gegenentwurf der Romanprotagonisten, … , gibt es weiterhin Fingerübungen.
Nachdem ich oft genug gehört habe, ich solle sie veröffentlichen, tue ich das nun. In der Hoffnung, sie vermögen zu unterhalten.
Kirsten
Zuständig für die EmpfehlBar
Jennifer Kirschke 

moi1Als ich meine Ausbildung zur Buchhändlerin im Jahr 2010 begann, stellte ich mir den Alltag im Buchhandel noch ganz anders vor. In meiner Phanatsie sah ich mich bei Tee und Biscuits an einem shabby-chic-Tisch in meinem Küsten-Lädchen sitzen und mit Kunden über Prosa und Poesie diskutieren. Oder wahlweise, auch ein schönes Bild, mit Zigaretten und Wein hinter Stapeln antiquarischer Bücher verschanzt. Besser noch, mit Pfeife – ich habe ein Faible für Exzentrik. Ganz so wie in der englischen Serie Black Books, die Sie vielleicht kennen. Falls nicht, und Sie sollten ebenso ein Faible für Exzentrik haben, lege ich Sie Ihnen hiermit ans Herz. 

Doch zurück in die Realität. Das Leben, stellte sich raus, folgt nicht immer den Regeln der Tagträumer und mit Biscuits und Exzentrik lässt sich nur selten der Lebensunterhalt verdienen. Das heißt jedoch nicht, dass ich nicht das tun darf, was mir Freude bereitet: Menschen und Bücher zusammenzuführen. Ein Kuppeljob also, wenn man es so sehen möchte. Wenn ich doch vor Ort so schöne Paare bilden kann, warum, fragte ich mich, soll ich mich nicht auch am Online-Dating versuchen? An dieser Stelle kamen Kirsten und monatsweise ins Spiel. Sie suchte jemand, der ihre EmpfehlBar regelmäßig mit Neuem versorgt und ich das passende Umfeld fürs literarische Dating. So here we are! 

Ich werden von nun an monatlich – wie sonst an dieser Stelle 😉 – Titel aus verschiedensten Genren für Sie rezensieren. Immer in der Hoffnung, Sie auf etwas Neues neugierig machen zu können oder zur Wiederentdeckung eines alten Lieblings beizutragen.
Wenn Sie Anregungen haben, Wünsche oder Kritik, bitte zögern Sie nicht, mir dazu zu schreiben. Bis dahin freue ich mich darauf, mit Ihnen zu teilen, was uns verbindet:
Die Liebe zum geschriebenen Wort.
Ihre
Jennifer Kirschke
 

Jennifer Kirschke, 1989 in Solingen geboren, schloss 2013 ihre Lehre zur Buchhändlerin in Düsseldorf ab. Sie lebt und arbeitet in Solingen und studiert zurzeit Medien- und Kulturwisschenschaft in Düsseldorf.

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